Alles über Staunässe

woher Staunässe kommt, wie und ob es sich überhaupt zu Wurzelfäule unterscheidet und was du dagegen tun kannst erfährst du hier!

Hilfe, die Erde schimmelt

Wie du deine Pflanzen vor schimmelnder Erde schützen kannst erfährst du hier!

Hilfe – die Erde schimmelt!

Schimmelnde Pflanzenerde, ein nicht besonders schöner Anblick. Schimmel, ob auf schlecht gewordenen Lebensmitteln, an Wänden, oder eben in Pflanzenerde besteht aus unterschiedlichen Pilzmyzelien und Sporenträger einiger Pilzgattungen. Schimmel ist per se nicht immer schlecht (Fun Fact: Penicillin, das allbekannte Antibiotika wurde sogar aus einer Schimmel-Gattung gewonnen). Trotzdem sollte bei Schimmel, insbesondere auf Lebensmitteln, an Wänden und eben auch auf Pflanzenerde Vorsicht geboten sein.

Wo kommt der Schimmel her?

Hat deine Pflanze zu viel Wasser abbekommen, ob nun Gieß- oder Regenwasser, kann es zu Staunässe kommen. Das heißt, dass deine Pflanze wortwörtlich „nasse Füße hat“, das überschüssige Wasser nicht abfließen kann und sich im Boden des Topfes sammelt, so dass die Wurzeln sich in dauerhaft nasser Erde befinden, die das Wasser speichert. Diese Dauernässe ist ein Paradies für die Entstehung von Pilz- und Schimmelsporen.

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Luftzirkulation und ein zu dunkler Ort für deine Pflanze können zusätzlich dazu beitragen, dass sich Schimmel auf der Erde bildet.

schimmelnde Erde einer Topfpflanze mit welken Blätter

Staunässe

Was mache ich mit Schimmel auf der Erde?

Je nachdem wie weit der Schimmel ausgebreitet ist, hilft leider nicht mehr viel, außer dass du deine Pflanze umtopfst. Ist der Schimmel sichtbar, ist das meistens die „Spitze auf dem Eisberg“ und ein Sichtbarwerden davon, dass sich die Schimmelsporen schon in dem ganzen Topf ausgebreitet hat.

Bevor du die komplette Pflanze umtopfst, kannst du versuchen die Schicht mit der betroffenen Erde zu entfernen. Gönn deiner Pflanze eine Pause und lasse die Erde komplett trocknen, bevor du sie mit frischer Erde auffüllst und wieder gießt. Hier kannst du auch schon Drain einsetzen, damit das überflüssige Wasser immer direkt abfließen kann. Sollte das nicht ausreichen, und der Schimmel wieder zurückkommen war leider tatsächlich schon bereits vor deiner Abhilfe die gesamte Erde betroffen. Hier hilft nur die radikale Lösung: einmal komplett umtopfen, Pflanze abspülen und in einen sauberen Topf einsetzen.

Kommen welke Blätter auch von Staunässe? ​

Welke Blätter sind generell ein Zeichen, dass es deiner Pflanze nicht gut geht. Im Vergleich zu hängenden Blättern, die ein Zeichen für zu wenig Wasser sind, können welke Blätter auf ein Übermaß an Wasser hinweisen. Ein Blick in den Übertopf oder ein Antasten von der Erde, ob sie trocken oder feucht ist genügt, um herauszufinden, ob Staunässe der Übeltäter ist.

drei Topfpflanzen mit welken Blättern auf einer sonnigen Fensterbank

Wie kann ich Staunässe noch erkennen?

Woran deine Pflanzen wirklich leidet, ist leider immer mit etwas Spekulation verbunden. Nicht jede:r ist als Pflanzenflüster:in geboren, aber auch hier macht Übung den Meister. Einige Hinweise auf Staunässe sind plötzlich welke Blätter, ständig feuchte Erde, Wasseransammlung im Übertopf oder Untersetzer und schimmelnde Erde.

Was passiert mit meiner Pflanze bei Staunässe?

Bekommt deine Pflanze zu viel Wasser ab, ob über das Gießen oder durch den Regen, kann die Erde das ganze Wasser gar nicht aufnehmen. Irgendwann ist eben jeder „Schwamm“ voll. Wenn das überschüssige Wasser nicht richtig abfließen kann, steht die Wurzeln in permanent nasser Erde. Während manche Gewächse in solch einem Umfeld perfekt gedeihen, ist das für die meisten Pflanzen sehr schädlich. Die Wurzeln können durch das Wasser keinen Sauerstoff und Nährstoffe mehr aus dem Boden aufnehmen und fangen an zu faulen.

Die Wurzeln sind die Versorger Nummer eins für eine gut gedeihende Pflanze. Faulen diese stirbt die Pflanze schlussendlich ab. Diese so genannte Wurzelfäule, schimmelnde Erde, welke Blätter sind Symptome von der Ursache Staunässe.

Was hilft bei Staunässe?

Das A und O bei Staunässe ist, diese erst gar nicht passieren zu lassen. Daher ist bei (fast) jeder Pflanze eine Drainage unabdingbar! Nur wenige Pflanzen wollen in einem ständig feuchten Umfeld wachsen.

Erste Hilfe bei Staunässe:

  • Überschüssiges Wasser abgießen
  • Erde trocknen lassen
  • Falls sich Schimmel gebildet hat, diesen entfernen. Je nach Betroffenheitsgrad direkt Umtopfen.
  • Drainage einlegen
  • Wieder normal gießen
  • Zeigt die Pflanze immer noch Anzeichen wie z.B. welke Blätter könnte das ein Anzeichen für Krankheiten oder Schädlinge sein und ein Gang zum Gartenfachcenter wird nötig.

Wie beuge ich Staunässe und schimmelnder Erde vor?

Hier gibt es unterschiedliche Lösungen. Viele Drainagen benötigen ein Umtopfen. Hier kannst du zum Beispiel Tongranulat in die Blumenerde mischen. Aber Vorsicht: Tongranulat speichert die Feuchtigkeit, so dass die Oberfläche deiner Pflanze trocken erscheinen kann, sich in der Erde aber das Wasser in dem Tongranulat abspeichert und weiterhin an die Pflanze abgegeben wird. Alternativ kann man auch auf den Boden des Blumentopfes eine Schicht Sand oder Kieselsteine geben und erst dann die Erde. Es gibt auch topfintegrierte, automatische Bewässerungssysteme auf dem Markt. Hier topfst du deine Pflanze direkt in einen Topf um mit integriertem Drainagesystem.

Möchtest du deine Pflanze nicht ständig umtopfen und lieber dekorative Übertöpfe haben und diese auch bei Bedarf auswechseln kannst du in den Boden des Übertopfes Steine oder Tonscherben legen und somit den Kunststoff-Blumentopf etwas hochbocken. Hier gilt aber auch aufgepasst: Aufgrund ihrer Größe und Dichte bieten Steine und Tonscherben nur wenig freie Fläche, wo sich das überschüssige Wasser sammeln kann. Das überschüssige Wasser kann schnell wieder die Höhe vom Topf erreichen, so dass deine Pflanze nasse Füße bekommt und sich Staunässe bildet.

Die Nr. 1 Lösung gegen Staunässe - Drain

Die Rolle, die Drain nun einnimmt ist folgende: Im Prinzip funktioniert Drain wie Steine im Boden des Übertopfes mit dem großen Unterschied, dass deine Pflanze auf der ebenen Oberfläche stabil stehen kann und dass Drain im Vergleich zu Steinen und Tonscherben viel freie Fläche bietet, wo sich überschüssiges Wasser sammeln kann.

Du legst Drain in den Boden des Übertopfes und setzt die Pflanze oben drauf. Beachte hierbei, dass der Übertopf auch groß genug ist, dass die Pflanze nicht oben raus guckt. Gießt du nun deine Pflanze oder steht die Pflanze in deinem Garten/Balkon im Regen läuft das überschüssige Wasser ab und sammelt sich in dem Freiraum.

Pflanze aus dem
Übertopf nehmen.

Drain in den
Übertopf einsetzen.

Pflanze wieder in den Übertopf stellen.

So steht deine Pflanze immer sicher und ist vor Staunässe und nassen Füßen geschützt!

Kann Drain meine Pflanzefür immer vor Staunässe schützen?

Wie so oft im Leben, gibt es für nichts die absolute Lösung. Drain hat einen erheblichen Vorteil gegenüber haushaltsüblichen Drainagemöglichkeiten für deine Pflanze aufgrund der großen Ablauffläche. Insbesondere im Sommer und je nach Standort verdunstet das überschüssige Wasser in der Regel schneller, als du gucken kannst. Bekommt deine Pflanze jedoch über längeren Zeitraum eine wirklich überproportionale Menge an Wasser ab, sind auch die Möglichkeiten von Drain irgendwann ausgeschöpft.